Das heutige Märchen wird wohl vor hunderten vor Jahren
im Dezember gespielt haben.
Zumindest kurz vor der Weihnachtszeit.
Denn in keinem anderen Märchen wie in diesem
finden wir so viele leckere Zutaten,
die wir alle in der Weihnachtszeit so sehr lieben.
Zuckerstangen, Zuckerguss.
Kuchen und Kekse.
Lollis und Bonbons.
Und natürlich Lebkuchen und Hexenhäuschen!
Diesen Lebkuchen backe ich schon seit Jahren
in der Weihnachtszeit nach.
Er eignet sich hervorragend
zur Herstellung von Baumbehang
und natürlich auch zum Bau eines Hexenhäuschen.
Für mich gehört dieser Lebkuchen zu Weihnachten
wie der Tannenbaum,die Kerzen und die Märchen.
So schmeckt Weihnachten!
Lebkuchen
"Knusper.Knusper,Knäuschen...
wer knuspert an meinem Häuschen?"
Ups....Erwischt!
400 g
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Honig
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100 g
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Wasser
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100 g
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Zucker, braun
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60 g
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Fett (Biskin)
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300 g
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Mehl (Weizenmehl)
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300 g
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Mehl (Roggenmehl)
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6 g
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Backpulver
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1 Pck.
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Lebkuchengewürz
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16 g
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Natron
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etwas
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Kondensmilch zum Bepinseln
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Honig, Wasser und braunen Zucker in einem Topf erhitzen.
Fett dazugeben und die Masse abkühlen lassen.
Danach die restlichen Zutaten dazugeben und alles mit den Knethaken gut vermengen.
Teig über Nacht kühl stellen. (Hält sich auch gut eine Woche).
Danach große Lebkuchen, Herzen oder Sterne ausstechen. Mit etwas Kondensmilch bepinseln und im vorgeheizten Backofen bei 180 - 200 Grad ca. 15 Minuten backen.
Nach dem Backen ist der Lebkuchen erst einmal hart.
Legt ihn in eine Plätzchendose mit 2-3 Stücke Apfel.
Nach wenigen Tagen ist der Lebkuchen weich.
Apfel alle 3-4 Tage wechseln.
(Quelle:Chefkoch)
Hänsel und Gretel
Vor einem großen Walde wohnte ein armer Holzhacker, der hatte nichts zu beißen und zu brechen und kaum das tägliche Brot für seine Frau und seine zwei Kinder, Hänsel und Gretel. Endlich kam die Zeit, da konnte er auch das nicht schaffen und wusste keine Hülfe mehr für seine Not. Wie er sich nun abends vor Sorge im Bett herumwälzte, sprach seine Frau zu ihm: „Höre, Mann, morgen früh nimm die beiden Kinder, gib jedem noch ein Stückchen Brot, dann führ sie hinaus in den Wald, mitten hinein, wo er am dicksten ist, da mach ihnen ein Feuer an, dann geh weg und lass sie dort allein, wir können sie nicht länger ernähren." „Nein, Frau", sagte der Mann, „wie soll ich übers Herz bringen, meine eigenen lieben Kinder den wilden Tieren im Wald zu bringen, die würden sie bald zerrissen haben!" „Wenn du das nicht tust", sprach die Frau, „so müssen wir alle miteinander Hungers sterben." Dies ließ ihm keine Ruhe, bis er einwilligte.
Die zwei Kinder waren auch noch vor Hunger wach gewesen und hatten mit angehört, was die Mutter zum Vater gesagt hatte. Gretel dachte, nun ist es um mich geschehen, und fing erbärmlich an zu weinen, Hänsel aber sprach: „Sei still, Gretel, und gräme dich nicht, ich will uns schon helfen." Damit stand er auf, zog sein Röcklein an, machte die Untertüre auf und schlich hinaus. Da schien der Mond hell und die weißen Kieselsteine glänzten wie lauter Batzen. Hänsel bückte sich und steckte so viel in sein Rocktäschlein, als nur hinein wollten, dann ging er zurück ins Haus. „Tröste dich, Gretel, und schlaf nur ruhig", sprach er, legte sich wieder ins Bett und schlief ein.
Morgens früh, ehe die Sonne noch aufgegangen war, kam die Mutter und weckte die beiden Kinder: „Steht auf, wir wollen in den Wald gehen; da hat jedes von euch ein Stücklein Brot, hebt's euch für den Mittag auf." Gretel nahm das Brot unter die Schürze, weil Hänsel die Steine in der Tasche hatte, dann machten sie sich auf den Weg zum Wald hinein. Wie sie ein Weilchen gegangen waren, stand Hänsel still und guckte nach dem Haus zurück, bald darauf wieder und immer wieder. Der Vater sprach: „Hänsel, was guckst du zurück und hältst dich auf, hab Acht und heb deine Beine auf." — „Ach, Vater, ich sehe nach meinem weißen Kätzchen, das sitzt oben auf dem Dach und will mir Ade sagen." Die Mutter sprach: „Ei Narr, das ist dein Kätzchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein scheint." Hänsel aber hatte nicht nach dem Kätzchen gesehen, sondern immer einen von den blanken Kieselsteinen aus seiner Tasche auf den Weg geworfen.
Wie sie mitten in den Wald gekommen waren, sprach der Vater: „Nun sammelt Holz, ihr Kinder, ich will ein Feuer anmachen, dass wir nicht frieren." Hänsel und Gretel trugen Reisig zusammen, einen kleinen Berg hoch. Da steckten sie es an und wie die Flamme recht groß brannte, sagte die Mutter: „Nun legt euch ans Feuer und schlaft, wir wollen in dem Wald das Holz fällen; wartet, bis wir wieder kommen und euch abholen."
Hänsel und Gretel saßen bis Mittag an dem Feuer, da aß jedes sein Stücklein Brot; sie glaubten, der Vater wäre noch im Wald, weil sie die Schläge seiner Art horten, aber das war ein Ast, den er an einen Baum gebunden hatte und den der Wind hin und her schlug. Nun warteten sie bis zum Abend, aber Vater und Mutter blieben aus und niemand wollte kommen und sie abholen. Wie es nun finstere Nacht wurde, fing Gretel an zu weinen, Hänsel aber sprach: „Wart nur ein Weilchen, bis der Mond aufgegangen ist." Und als der Mond aufgegangen war, fasste er die Gretel bei der Hand, da lagen die Kieselsteine und schimmerten wie neu geschlagene Batzen und zeigten ihnen den Weg. Da gingen sie die ganze Nacht durch und wie es Morgen war, kamen sie wieder bei ihres Vaters Haus an. Der Vater freute sich, als er seine Kinder wieder sah, denn es war ihm zu Herzen gegangen, wie er sie so allein gelassen hatte; die Mutter stellte sich auch, als wenn sie sich freute, heimlich aber war sie bös.
Nicht lange danach war wieder kein Brot im Hause und Hänsel und Gretel hörten, wie abends die Mutter zum Vater sagte: „Einmal haben die Kinder den Weg zurückgefunden und da habe ich's gut sein lassen; aber jetzt ist wieder nichts, als nur noch ein halber Laib Brot im Haus, du musst sie morgen tiefer in den Wald führen, dass sie den Weg nicht zurück finden, es gibt sonst keine Hilfe mehr für uns." Dem Manne fiel es schwer aufs Herz und er dachte, es wäre doch besser, wenn du den letzten Bissen mit deinen Kindern teiltest; weil er es aber einmal getan hatte, so dürfte er nicht nein sagen. Als die Kinder das Gespräch gehört hatten, stand Hänsel auf und wollte wieder Kieselsteine auflesen, wie er aber an die Türe kam, da hatte sie die Mutter zugeschlossen. Doch tröstete er die Gretel und sprach: „Schlaf nur, Gretel, der liebe Gott wird uns schon helfen."
Morgens früh erhielten sie ihr Stücklein Brot, noch kleiner als das vorige Mal. Auf dem Wege bröckelte es Hänsel in der Tasche, stand oft still, und warf ein Bröcklein an die Erde. „Was bleibst du immer stehen, Hänsel, und guckst dich um", sagte der Vater, „geh deiner Wege." — „Ach! Ich sehe nach meinem Täubchen, das sitzt auf dem Dach und will mir Ade sagen." — „Du Narr", sagte die Mutter, „das ist dein Täubchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein oben scheint." Hänsel aber zerbröckelte all sein Brot, und warf die Bröcklein auf den Weg.
Die Mutter führte sie noch tiefer in den Wald hinein, wo sie ihr Lebtag nicht gewesen waren, da sollten sie wieder bei einem großen Feuer sitzen und schlafen, und abends wollten die Eltern kommen und sie abholen. Zu Mittag teilte Gretel ihr Brot mit Hänsel, weil der seins all auf den Weg gestreut hatte, aber der Mittag verging und der Abend verging und niemand kam zu den armen Kindern. Hänsel tröstete die Gretel und sagte: „Wart, wenn der Mond aufgeht, dann sehe ich die Bröcklein Brot, die ich ausgestreut habe, die zeigen uns den Weg nach Haus." Der Mond ging auf, wie aber Hänsel nach den Bröcklein sah, da waren sie weg, die viel tausend Vöglein in dem Wald, die hatten sie gefunden und aufgepickt. Hänsel meinte doch den Weg nach Haus zu finden und zog die Gretel mit sich, aber sie verirrten sich bald in der großen Wildnis, und gingen die Nacht und den ganzen Tag, da schliefen sie vor Müdigkeit ein. Dann gingen sie noch einen Tag, aber kamen nicht aus den Wald heraus und waren so hungrig, denn sie hatten nichts zu essen als ein paar kleine Beeren, die auf der Erde standen.
Als sie am dritten Tage wieder bis zu Mittag gegangen waren, da kamen sie an ein Häuslein, das war ganz aus Brot gebaut und war mit Kuchen gedeckt, und die Fenster waren von hellem Zucker. „Da wollen wir uns niedersetzen und uns satt essen", sagte Hänsel; „ich will vom Dach essen, iss du vom Fenster, Gretel, das ist fein süß für dich." Wie nun Gretel an dem Zucker knusperte, rief drinnen eine feine Stimme:
„Knusper, knusper, Knäuschen!
„Wer knuspert an meinem Häuschen!"
Die zwei Kinder waren auch noch vor Hunger wach gewesen und hatten mit angehört, was die Mutter zum Vater gesagt hatte. Gretel dachte, nun ist es um mich geschehen, und fing erbärmlich an zu weinen, Hänsel aber sprach: „Sei still, Gretel, und gräme dich nicht, ich will uns schon helfen." Damit stand er auf, zog sein Röcklein an, machte die Untertüre auf und schlich hinaus. Da schien der Mond hell und die weißen Kieselsteine glänzten wie lauter Batzen. Hänsel bückte sich und steckte so viel in sein Rocktäschlein, als nur hinein wollten, dann ging er zurück ins Haus. „Tröste dich, Gretel, und schlaf nur ruhig", sprach er, legte sich wieder ins Bett und schlief ein.
Morgens früh, ehe die Sonne noch aufgegangen war, kam die Mutter und weckte die beiden Kinder: „Steht auf, wir wollen in den Wald gehen; da hat jedes von euch ein Stücklein Brot, hebt's euch für den Mittag auf." Gretel nahm das Brot unter die Schürze, weil Hänsel die Steine in der Tasche hatte, dann machten sie sich auf den Weg zum Wald hinein. Wie sie ein Weilchen gegangen waren, stand Hänsel still und guckte nach dem Haus zurück, bald darauf wieder und immer wieder. Der Vater sprach: „Hänsel, was guckst du zurück und hältst dich auf, hab Acht und heb deine Beine auf." — „Ach, Vater, ich sehe nach meinem weißen Kätzchen, das sitzt oben auf dem Dach und will mir Ade sagen." Die Mutter sprach: „Ei Narr, das ist dein Kätzchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein scheint." Hänsel aber hatte nicht nach dem Kätzchen gesehen, sondern immer einen von den blanken Kieselsteinen aus seiner Tasche auf den Weg geworfen.
Wie sie mitten in den Wald gekommen waren, sprach der Vater: „Nun sammelt Holz, ihr Kinder, ich will ein Feuer anmachen, dass wir nicht frieren." Hänsel und Gretel trugen Reisig zusammen, einen kleinen Berg hoch. Da steckten sie es an und wie die Flamme recht groß brannte, sagte die Mutter: „Nun legt euch ans Feuer und schlaft, wir wollen in dem Wald das Holz fällen; wartet, bis wir wieder kommen und euch abholen."
Hänsel und Gretel saßen bis Mittag an dem Feuer, da aß jedes sein Stücklein Brot; sie glaubten, der Vater wäre noch im Wald, weil sie die Schläge seiner Art horten, aber das war ein Ast, den er an einen Baum gebunden hatte und den der Wind hin und her schlug. Nun warteten sie bis zum Abend, aber Vater und Mutter blieben aus und niemand wollte kommen und sie abholen. Wie es nun finstere Nacht wurde, fing Gretel an zu weinen, Hänsel aber sprach: „Wart nur ein Weilchen, bis der Mond aufgegangen ist." Und als der Mond aufgegangen war, fasste er die Gretel bei der Hand, da lagen die Kieselsteine und schimmerten wie neu geschlagene Batzen und zeigten ihnen den Weg. Da gingen sie die ganze Nacht durch und wie es Morgen war, kamen sie wieder bei ihres Vaters Haus an. Der Vater freute sich, als er seine Kinder wieder sah, denn es war ihm zu Herzen gegangen, wie er sie so allein gelassen hatte; die Mutter stellte sich auch, als wenn sie sich freute, heimlich aber war sie bös.
Nicht lange danach war wieder kein Brot im Hause und Hänsel und Gretel hörten, wie abends die Mutter zum Vater sagte: „Einmal haben die Kinder den Weg zurückgefunden und da habe ich's gut sein lassen; aber jetzt ist wieder nichts, als nur noch ein halber Laib Brot im Haus, du musst sie morgen tiefer in den Wald führen, dass sie den Weg nicht zurück finden, es gibt sonst keine Hilfe mehr für uns." Dem Manne fiel es schwer aufs Herz und er dachte, es wäre doch besser, wenn du den letzten Bissen mit deinen Kindern teiltest; weil er es aber einmal getan hatte, so dürfte er nicht nein sagen. Als die Kinder das Gespräch gehört hatten, stand Hänsel auf und wollte wieder Kieselsteine auflesen, wie er aber an die Türe kam, da hatte sie die Mutter zugeschlossen. Doch tröstete er die Gretel und sprach: „Schlaf nur, Gretel, der liebe Gott wird uns schon helfen."
Morgens früh erhielten sie ihr Stücklein Brot, noch kleiner als das vorige Mal. Auf dem Wege bröckelte es Hänsel in der Tasche, stand oft still, und warf ein Bröcklein an die Erde. „Was bleibst du immer stehen, Hänsel, und guckst dich um", sagte der Vater, „geh deiner Wege." — „Ach! Ich sehe nach meinem Täubchen, das sitzt auf dem Dach und will mir Ade sagen." — „Du Narr", sagte die Mutter, „das ist dein Täubchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein oben scheint." Hänsel aber zerbröckelte all sein Brot, und warf die Bröcklein auf den Weg.
Die Mutter führte sie noch tiefer in den Wald hinein, wo sie ihr Lebtag nicht gewesen waren, da sollten sie wieder bei einem großen Feuer sitzen und schlafen, und abends wollten die Eltern kommen und sie abholen. Zu Mittag teilte Gretel ihr Brot mit Hänsel, weil der seins all auf den Weg gestreut hatte, aber der Mittag verging und der Abend verging und niemand kam zu den armen Kindern. Hänsel tröstete die Gretel und sagte: „Wart, wenn der Mond aufgeht, dann sehe ich die Bröcklein Brot, die ich ausgestreut habe, die zeigen uns den Weg nach Haus." Der Mond ging auf, wie aber Hänsel nach den Bröcklein sah, da waren sie weg, die viel tausend Vöglein in dem Wald, die hatten sie gefunden und aufgepickt. Hänsel meinte doch den Weg nach Haus zu finden und zog die Gretel mit sich, aber sie verirrten sich bald in der großen Wildnis, und gingen die Nacht und den ganzen Tag, da schliefen sie vor Müdigkeit ein. Dann gingen sie noch einen Tag, aber kamen nicht aus den Wald heraus und waren so hungrig, denn sie hatten nichts zu essen als ein paar kleine Beeren, die auf der Erde standen.
Als sie am dritten Tage wieder bis zu Mittag gegangen waren, da kamen sie an ein Häuslein, das war ganz aus Brot gebaut und war mit Kuchen gedeckt, und die Fenster waren von hellem Zucker. „Da wollen wir uns niedersetzen und uns satt essen", sagte Hänsel; „ich will vom Dach essen, iss du vom Fenster, Gretel, das ist fein süß für dich." Wie nun Gretel an dem Zucker knusperte, rief drinnen eine feine Stimme:
„Knusper, knusper, Knäuschen!
„Wer knuspert an meinem Häuschen!"
Die Kinder antworteten:
„Der Wind! Der Wind!
„Das himmlische Kind!"
„Der Wind! Der Wind!
„Das himmlische Kind!"
Und aßen weiter. Gretel brach sich eine ganze runde Fensterscheibe heraus und Hänsel riss sich ein großes Stück Kuchen vom Dach ab. Da ging die Türe auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so gewaltig, dass sie fallen ließen, was sie in Händen hatten. Die Alte aber wackelte mit dem Kopf, und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergelaufen, kommt herein mit mir, ihr sollt es gut haben." Sie fasste beide an der Hand und führte sie in ihr Häuschen. Da ward gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüsse und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein und meinten, sie waren im Himmel.
Die Alte aber war eine böse Hexe, die lauerte den Kindern auf und hatte bloß um sie zu locken ihr Brodhäuslein gebaut und wenn eins in ihre Gewalt kam, da machte sie es tot, kochte es und aß es und das war ihr ein Festtag. Da war sie nun recht froh, wie Hänsel und Gretel ihr zugelaufen kamen. Früh, ehe sie noch erwacht waren, stand sie schon auf, ging an ihre Bettlein und wie sie die zwei so lieblich ruhen sah, freute sie sich und murmelte: „Das wird ein guter Bissen für mich sein!" Darauf packte sie den Hänsel und steckte ihn in einen kleinen Stall. Wie er nun aufwachte, war er von einem Gitter umschlossen, wie man junge Hühner einsperrt und konnte nur ein paar Schritte gehen. Das Gretel aber schüttelte sie und rief: „Steh auf, du Faulenzerin, hol Wasser, geh in die Küche und koch was Gutes zu essen, dort steckt dein Bruder in einem Stall, den will ich erst fett machen und wenn er fett ist, dann will ich ihn essen; jetzt sollst du ihn füttern." Gretel erschrak und weinte, musste aber tun, was die Hexe verlangte. Da ward nun alle Tage dem Hänsel das beste Essen gekocht, dass er fett werden sollte, Gretel aber bekam nichts als die Krebsschalen, und alle Tage kam die Alte und sagte: „Hänsel, streck deine Finger heraus, dass ich fühle, ob du fett genug bist." Hänsel streckte ihr aber immer ein Knöchlein heraus, da wunderte sie sich, dass er gar nicht zunehmen wollte.
Nach vier Wochen sagte sie eines Abends zu Gretel: „Sei flink, geh und trag Wasser herbei, dein Brüderchen mag nun fett sein oder nicht, morgen will ich es schlachten und sieden, ich will inzwischen den Teig anmachen, dass wir auch dazu backen können." Da ging Gretel mit traurigem Herzen und trug das Wasser, worin Hänsel sollte gesotten werden. Früh morgens musste Gretel aufstehen, Feuer anmachen und den Kessel mit Wasser aufhängen. „Gib nun Acht", sagte die Hexe, „ich will Feuer im Backofen machen und das Brot hinein schieben." Gretel stand in der Küche, weinte blutige Tränen und dachte, hätten uns lieber die wilden Tiere im Walde gefressen, so wären wir zusammen gestorben, und müssten nun nicht das Herzeleid tragen, und ich müsste nicht selber das Wasser sieden, zu dem Tode meines lieben Bruders: „Du lieber Gott, hilf uns armen Kindern aus der Not!"
Da rief die Alte: „Gretel, komm gleich hierher zu dem Backofen." Wie Gretel kam, sagte sie: „Guck hinein, ob das Brot schon hübsch braun und gar ist, meine Augen sind schwach, ich kann nicht so weit sehen und wenn du auch nicht kannst, so setz dich auf das Brett, so will ich dich hinein schieben, da kannst du darin herumgehen und nachsehen." Wenn aber Gretel darin war, da wollte sie zumachen, Gretel sollte in dem heißen Ofen backen und sie wollte es auch aufessen: Das dachte die böse Hexe und darum hatte sie Gretel gerufen. Gott gab es aber dem Mädchen ein, dass es sprach: „Ich weiß nicht, wie ich das anfangen soll, zeige mir es erst und setz dich auf, ich will dich hinein schieben." Da setzte sich die Alte auf das Brett und weil sie leicht war, schob Gretel sie hinein, so weit es konnte, dann machte es geschwind die Türe zu und steckte den eisernen Riegel vor. Nun fing die Alte an in dem heißen Backofen zu schreien und zu jammern, Gretel aber lief fort, und sie musste elendiglich verbrennen.
Da lief Gretel zum Hänsel, machte ihm sein Türchen auf, und rief: „Spring heraus, Hänsel, wir sind erlöst!" Da sprang Hänsel heraus wie ein eingesperrtes Vöglein aus dem Käfig springt, wenn ihm das Türchen geöffnet wird. Sie weinten vor Freude und küssten einander herzlich. Das ganze Häuschen aber war voll von Edelsteinen und Perlen, damit füllten sie ihre Taschen, gingen fort und suchten den Weg nach Haus. Sie kamen aber vor ein großes Wasser und konnten nicht hinüber. Da sah das Schwesterchen ein weißes Entchen hin und her schwimmen, dem rief es zu: „Ach, liebes Entchen, nimm uns auf deinen Rücken." Als das Entchen das hörte, kam es geschwommen, trug Gretel hinüber und hernach holte es auch Hänsel. Danach fanden sie bald ihre Heimat. Der Vater freute sich herzlich, als er sie wieder sah, denn er hatte keinen vergnügten Tag gehabt, seit seine Kinder fort waren. Die Mutter aber war gestorben. Nun brachten die Kinder Reichtümer genug mit und sie brauchten für Essen und Trinken nicht mehr zu sorgen.
Die Alte aber war eine böse Hexe, die lauerte den Kindern auf und hatte bloß um sie zu locken ihr Brodhäuslein gebaut und wenn eins in ihre Gewalt kam, da machte sie es tot, kochte es und aß es und das war ihr ein Festtag. Da war sie nun recht froh, wie Hänsel und Gretel ihr zugelaufen kamen. Früh, ehe sie noch erwacht waren, stand sie schon auf, ging an ihre Bettlein und wie sie die zwei so lieblich ruhen sah, freute sie sich und murmelte: „Das wird ein guter Bissen für mich sein!" Darauf packte sie den Hänsel und steckte ihn in einen kleinen Stall. Wie er nun aufwachte, war er von einem Gitter umschlossen, wie man junge Hühner einsperrt und konnte nur ein paar Schritte gehen. Das Gretel aber schüttelte sie und rief: „Steh auf, du Faulenzerin, hol Wasser, geh in die Küche und koch was Gutes zu essen, dort steckt dein Bruder in einem Stall, den will ich erst fett machen und wenn er fett ist, dann will ich ihn essen; jetzt sollst du ihn füttern." Gretel erschrak und weinte, musste aber tun, was die Hexe verlangte. Da ward nun alle Tage dem Hänsel das beste Essen gekocht, dass er fett werden sollte, Gretel aber bekam nichts als die Krebsschalen, und alle Tage kam die Alte und sagte: „Hänsel, streck deine Finger heraus, dass ich fühle, ob du fett genug bist." Hänsel streckte ihr aber immer ein Knöchlein heraus, da wunderte sie sich, dass er gar nicht zunehmen wollte.
Nach vier Wochen sagte sie eines Abends zu Gretel: „Sei flink, geh und trag Wasser herbei, dein Brüderchen mag nun fett sein oder nicht, morgen will ich es schlachten und sieden, ich will inzwischen den Teig anmachen, dass wir auch dazu backen können." Da ging Gretel mit traurigem Herzen und trug das Wasser, worin Hänsel sollte gesotten werden. Früh morgens musste Gretel aufstehen, Feuer anmachen und den Kessel mit Wasser aufhängen. „Gib nun Acht", sagte die Hexe, „ich will Feuer im Backofen machen und das Brot hinein schieben." Gretel stand in der Küche, weinte blutige Tränen und dachte, hätten uns lieber die wilden Tiere im Walde gefressen, so wären wir zusammen gestorben, und müssten nun nicht das Herzeleid tragen, und ich müsste nicht selber das Wasser sieden, zu dem Tode meines lieben Bruders: „Du lieber Gott, hilf uns armen Kindern aus der Not!"
Da rief die Alte: „Gretel, komm gleich hierher zu dem Backofen." Wie Gretel kam, sagte sie: „Guck hinein, ob das Brot schon hübsch braun und gar ist, meine Augen sind schwach, ich kann nicht so weit sehen und wenn du auch nicht kannst, so setz dich auf das Brett, so will ich dich hinein schieben, da kannst du darin herumgehen und nachsehen." Wenn aber Gretel darin war, da wollte sie zumachen, Gretel sollte in dem heißen Ofen backen und sie wollte es auch aufessen: Das dachte die böse Hexe und darum hatte sie Gretel gerufen. Gott gab es aber dem Mädchen ein, dass es sprach: „Ich weiß nicht, wie ich das anfangen soll, zeige mir es erst und setz dich auf, ich will dich hinein schieben." Da setzte sich die Alte auf das Brett und weil sie leicht war, schob Gretel sie hinein, so weit es konnte, dann machte es geschwind die Türe zu und steckte den eisernen Riegel vor. Nun fing die Alte an in dem heißen Backofen zu schreien und zu jammern, Gretel aber lief fort, und sie musste elendiglich verbrennen.
Da lief Gretel zum Hänsel, machte ihm sein Türchen auf, und rief: „Spring heraus, Hänsel, wir sind erlöst!" Da sprang Hänsel heraus wie ein eingesperrtes Vöglein aus dem Käfig springt, wenn ihm das Türchen geöffnet wird. Sie weinten vor Freude und küssten einander herzlich. Das ganze Häuschen aber war voll von Edelsteinen und Perlen, damit füllten sie ihre Taschen, gingen fort und suchten den Weg nach Haus. Sie kamen aber vor ein großes Wasser und konnten nicht hinüber. Da sah das Schwesterchen ein weißes Entchen hin und her schwimmen, dem rief es zu: „Ach, liebes Entchen, nimm uns auf deinen Rücken." Als das Entchen das hörte, kam es geschwommen, trug Gretel hinüber und hernach holte es auch Hänsel. Danach fanden sie bald ihre Heimat. Der Vater freute sich herzlich, als er sie wieder sah, denn er hatte keinen vergnügten Tag gehabt, seit seine Kinder fort waren. Die Mutter aber war gestorben. Nun brachten die Kinder Reichtümer genug mit und sie brauchten für Essen und Trinken nicht mehr zu sorgen.
(Gebrüder Grimm)
Ich wünsche Euch eine schöne Adventszeit
mit leckeren Lebkuchen
und
Salut…Eure mellimille
Die sehen ja fein aus, liebe Melli!
AntwortenLöschenDa wären Hänsel und Gretel sicher sehr glücklich darüber gewesen ;)
Liebste Grüße
Andrea
…die hätten sich was gefreut,wären sie mal bei mir vorbei gekommen!
LöschenTja, wer sich im Wald verläuft und bei so einer ollen Alten landet….Pech gehabt! ;-)
Liebe Grüße
Melli